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Skandinavien gehört zu unseren liebsten Reisezielen. Insbesondere Norwegen hat es uns angetan, weshalb wir schon einige Male nach Norwegen gereist und verschiedene Touren durch das Land unternommen haben.

In diesem Reisebericht möchten wir nahtlos anschliessen an den Bericht über Fjord Norwegen.



Diese Reiseroute führt von der Stadt Trondheim, der Küste nach bis zum nördlichsten Punkt Skandinaviens, der auf der Strasse zu erreichen ist; das Nordkap.


Wir sind im Juni 2016 und Juli 2017 durch Nordnorwegen gereist. Mit diesen Erfahrungen haben wir diese Reise zusammengestellt.



 


Trondheim


Der Start der Route ist Trondheim. Wir erreichten die Stadt am frühen Abend und fanden nahe des Stadtzentrums, in der Nähe des Doms, schnell einen geeigneten Parkplatz für den Van. Zu Fuss sind wir durch die Altstadt gelaufen auf der Suche nach einem schönen Restaurant. Nach dem Essen wählten wir den Rückweg zum Camper entlang des Flusses "Nidelavas", um die alten Speicher von Trondheim zu besichtigen. Ein schöner Ausblick ergibt sich von der Historischen Brücke "Gamle Byro"aus.

Wir wollten noch am selben Abend wieder aus der Stadt fahren und daher entschieden wir uns noch einige Kilometer nördlicher zu fahren, um die Grossstadt weit hinter uns zu lassen. Übernachtet haben wir diese Nacht, nördlich von Trondheim, auf dem Leavanger Camping.


 

Kystriksveien


Der Kystriksveien (Fv17) ist eine der schönsten Küstenstrassen der Welt. Die Route führt von Steinkjer entlang der Küste über den Polarkreis bis nach Bodo. Eine Strecke entlang verschiedener Sehenswürdigkeiten und mit atemberaubenden Ausblicken in die Landschaften, diverse Fjorde und Inseln. Die Strecke hat eine Länge von mehr als 650km, zudem werden sechs Fährüberfahrten passiert. Das erste Anfahrtsziel unseres Reiseplans befand sich zwischen der ersten und der zweiten Fährüberfahrt: Torghatten.



Torghatten


Dieser Berg ist bekannt für sein 35 Meter grosses Loch in seiner Mitte. Das Felsloch ist auf einem 1.2 km langen Wanderweg zu erreichen und befindet sich 250 Meter über Meer. Der Blick über die zahlreichen Inseln hinaus ins offene Meer bis zum Horizont ist atemberaubend von hier oben. Der Wanderweg führt durch das Loch auf die andere Seite und um dem Berg zurück zum Ausgangspunkt.

Es gibt auch eine andere und etwas längere Wanderung bis auf den Gipfel des Torghatten . Ein Campingplatz befindet sich direkt beim Einstieg in die Wanderrouten. Die Stellplätze sind nahe am Wasser und es gibt ein Restaurant mit bester Sicht über den Strand. Wir haben hier eine Nacht verbracht.



Esøya


Nach zwei weiteren Fährüberfahrten führt die Strecke vorbei an den Sieben Schwestern, eine Berggruppe mit Gipfeln um die 1.000 Meter, welche in einer Reihe stehen. Auf diesem Abschnitt ist definitiv die Reise das Ziel. Hinter jeder Kurve gibt es Neues zu bestaunen.

Auf der fünften und längsten Fährstrecke auf dieser Route wird der Polarkreis überquert. Ein Sehnsuchtszielziel, welches wir schon seit einigen Jahren erreichen wollten. Ab diesem Breitengrad geht die Sonne mindestens eine Nacht pro Jahr nicht unter.

Direkt beim Anlegesteg Forøy der 6. und nördlichsten Fährfahrt auf der Nv17 ist ein gut gelegener Campingplatz mit bester Aussicht. Wir sind am späten Nachmittag hier angekommen und spontan gleich geblieben. Im Anschluss an das Gelände des kleinen Campingplatzes ragt eine grosse grüne Landzunge in den Fjord. Mit reichlich Apéro im Rucksack sind wir sogleich losgezogen, um die schöne Landschaft zu erkunden. An der vordersten Front der Halbinsel mit freier Sicht aufs offene Meer haben wir auf einem Felsplaton einen perfekten Apéro-Platz gefunden. Von hier aus konnten wir sogar einen kleinen Walfisch beobachten wie er mehrmals gut sichtbar aus dem Wasser aufgetaucht ist.

Auf dem Rückweg zum Stellplatz beeindruckt der Ausblick hinein in den Fjord und in den Saltfjellet-Svartisen Nationalpark mit dem grossen Gletscher.



Salttraumen


Ein weiters Highlight auf diesem Streckenabschnitt ist der Salttraumen. Ein ca. 2,5 Kilometer langer Gezeitenstrom. Im Wechsel der Gezeiten strömen fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser zwischen dem Saltfjord am Meer und dem Skjerstadfjord im Inland hin und her. Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h werden erreicht. An seinem Rand entstehen gewaltige Strudel. Sie können einen Durchmesser von bis zu zehn Metern erreichen.



Hier, kurz vor dem Salttraumen suchten wir uns einen Übernachtungsplatz am Valnessee. Als wir hier angekommen sind, war es schon sehr spät, dafür lohnte sich dieser Halt um so mehr am morgen für ein Erfrischungsbad und danach eine ausgiebige Tour auf dem SUP.



 

Lofoten


Von Bodo aus führt eine Fähre in ca. 2 Stunden Überfahrt auf Moskenesøy, eine Insel im südlichen Teil der Lofoten. Hier lohnt sich ein Besuch des alten Fischerdorfes Å auf der Ostseite der Insel mit seinen gut 100 Einwohnern.



Auf der Weiterfahrt nach Norden führt die E10 über die Insel Flakstadoy auf die Insel Vestvågøy.

Es gibt auf dieser Strecke etliche Möglichkeiten für kürzere und längere Stops. Einer davon kann die Rainebringer-Wanderung sein mit ihrem fantastischen Ausblick vom Gipfel über die Inseln, oder weiter nördlich das kleine Fischerdorf Nussfjord. Auf jeden Fall lohnt sich die Strecke, denn auch die Ausblicke aus dem Auto sind sehr beeindruckend.


Hauklandstranda


Unsere erste Nacht auf den Lofoten verbrachten wir am weissen Sandstrand Haukeland.

Es gibt einige weitere sehr schöne Strände in diesem Küstenabschnitt. Die raue Küste auf der Westseite auf das offene Meer dürfen auf keinen Fall verpasst werden. Weisser Sand, türkisfarbenes Meer und die sattgrünen Gipfel, die fast senkrecht aus dem Wasser herausragen, sind sehr einladend. Eine Wanderung auf einen der Aussichtspunkte ist auch hier zu empfehlen. Die Strecke, zum Beispiel auf den Mannen, ist einfach zu bewältigen und belohnt mit einer guten Rundumsicht. Auch die Strecke entlang der Meeresküste ist empfehlenswert und lässt einen teilhaben an dieser grünen Landschaft und immer direkt nebenan das weite offene Meer. Uns sind auf dieser Küstenwanderung etliche Gruppen von Schafen begegnet.




Lyngvær


Unser zweiter Übernachtungsplatz auf den Lofoten haben wir auf der Insel Austvagsoya verbracht; die grösste Insel der Lofoten mit dem Hauptort Svolvaer, dem Fischerdorf Henningsvaer und dessen vermutlich weltbekannten Fussballplatz.




Hier auf diesem Campingplatz Lyngvær Lofoten sind wir zwei Tage geblieben, um mal wieder etwas zu entspannen und vor allem auch mal unsere Wäsche zu waschen. Die flachen Felsplatten ins Wasser laden hier herrlich zum Sonnenbaden ein und die Sicht entlang der zahlreichen Inseln der Lofoten ist von hier aus sehr schön direkt vom Stellplatz aus zu bewundern.

 

Westeralen


Die Inselgruppe der Westeralen ist nördlich angrenzend an die Lofoten und besticht mit weissen Sandstränden und spitzen Berggipfeln, die aus dem Wasser aufsteigen. Auf Westeralen konnten wir erstmals wilde Elche beobachten. Das ist ein schönes Erlebnis. Am Nordzipfel der Inselgruppe liegt die Ortschaft Andenes. Vom Hafen aus können verschiedene Walsafaris im offenen Meer gebucht werden. Als wir auf unserer Reise hier angekommen sind, waren leider bereits alle Schiffe ausgelaufen und wir mussten uns mit den Bildern des Walmuseums am Hafen zufrieden geben.



Wir verbrachten eine Nacht auf den Westeralen und übernachteten auf dem Stave Camping. Dieser lockte uns mit seinen Hot Pools mit freier Sicht über das Meer, die man zum privaten Gebrauch mieten kann. Die Hot Pools sind eine willkommene Abwechslung zum kalten Wasser im Meer. Die Wassertemperatur des arktischen Meeres sind eindeutig zu kalt, um lange darin zu verweilen und entspannen.



Senja


Von Andenes aus führte uns eine Fähre auf die nächste Insel, auf Senja.

Schöne Buchten und auch hier wieder Bergspitzen, die aus dem Wasser fast senkrecht in den Himmel ragen. Landschaftlich ähnelt Senja sehr den Westeralen. Senja haben wir hauptsächlich aus dem Auto heraus betrachtet. Das Wetter war leider an diesem Tag sehr wechselhaft und immer wieder fiel Regen, nur für kurze Zeit zeigte sich die Sonne für uns. Alms der Himmel sich dann definitiv ganz dunkelgrau verfärbte, suchten wir uns einen Stellplatz mit kostenlosen WLAN und guter Sicht über den Fjord auf dem Fjordbotn Camping; so kam nun zur Abwechslung mal eine Streamingserie zum Zug.



Am nächsten Morgen, bei sonnigem Wetter, ging die Reise bereits weiter für uns. Weiterhin konstant Richtung Nordkap, mit einer kurzen Fährfahrt auf die nächste Insel mit dem Namen Kvaløya.



Tromsø


Auf Kvaløya ist auch ein Teil der Stadt Tromsø gelegen, trotzdem ist die Insel grössten Teils nicht besiedelt und besticht mit ihrer schönen Natur und Abgeschiedenheit. Unser Übernachtungsplatz lag nur wenige 100 Meter vor der Brücke zur kleinen Ortschaft Sommarøy. Wir genossen hier den Abend und die Sonne am Strand mit Lesen. Erst spät, weit nach 22:00 Uhr, als sich eine Andeutung von Sonnenuntergang abzeichnete, bereiteten wir uns ein schwedisches Fondue zu, welches wir vor einigen Tagen in einem Lebensmittelladen entdeckt hatten.



Unserer nächstes Reiseziel, Tags darauf, war die Stadt Tromsø. An sich eine reizvolle Stadt und doch konnten wir uns nicht so ganz für sie begeistern. Wir wussten nicht so genau, was wir von ihr halten sollen. Vielleicht lag es auch am kalten Wind, der uns hier nicht sehr einladend begrüsst hatte, oder an den fast menschenleeren Gassen? Im Zentrum konnten wir allerdings unsere Lebensmittelvorräte wieder ganz auffüllen und auch noch zusätzliche warme Kleider kaufen. Die braucht es hier oben definitiv.



Hammerfest


Bereits am späten Nachmittag sind wir von Tromsø aus weiter auf unserem Roadtrip zu unserem nächsten Reiseziel aufgebrochen.

Wir wollten an diesem Abend noch weitern fahren, um möglichst tags darauf das Nordkap zu erreichen. Nach einigen Stunden fahrt sind wir am Aussichtsparkplatz Kvænangen angekommen. Nicht weit davon entfernt führt ein unbefestigter Weg von der Strasse ab, an dessen Ende wir einen guten Platz für eine Übernachtung fanden.

Am nächsten Morgen versuchten wir noch, die Gegend zu Fuss zu erkunden. Wir folgten einem Pfad, der aber leider bereits nach wenigen hundert Metern im Sumpf endete. So haben wir diese Spontanwanderung frühzeitig abgebrochen, um weiter zu fahren.

Am frühen Nachmittag erreichten wir die Stadt Hammerfest, die lange Zeit als die nördlichste Stadt Europas galt und heute noch mit dieser Bezeichnung wirbt. Vom Stadtkern aus führt ein Wanderpfad auf einen Aussichtspunkt. Hier genossen wir den den Ausblick über die Stadt und den Fjord mit einem einfachen Picknick.

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Nordkap


Ziel erreicht.

Durch eine Fahrt von einigen Stunden, vorbei an traumhaften Landschaften und vielen Rentierherden, erreichten wir am Abend das Nordkap.

Die Übernachtung auf einem Parkplatz direkt vor Ort ist kostenpflichtig und zu unserem Zeitpunkt auch sehr windig gewesen. Trotzdem haben wir uns entschieden, da zu übernachten, weil wir schon sehr müde von der langen Fahrt gewesen sind. Zudem hatten wir die Hoffnung, vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt oder am nächsten Morgen noch einen Ausblick mit weniger Wolken zu geniessen oder die Mitternachtssonne zu erblicken. Dies wurde uns dann aber leider erst eine Nacht später in Inari, Finnland, vergönnt.


 

Ein weiterer Skandinavien-Reisebericht vom Nordkap durch Lappland bis Oslo folgt hier bald.










Skandinavien gehört zu unseren liebsten Reisezielen. Insbesondere Norwegen hat es uns angetan, weshalb wir schon einige Male nach Norwegen gereist und verschiedene Touren durch das Land unternommen haben.

Gerne möchten wir euch mit in dieses faszinierende Land nehmen und euch die schönsten Übernachtungsplätze und Ausflugsziele vorstellen, die wir angefahren haben.



Was uns an Norwegen besonders gefällt, sind die Naturschauplätze und der Facettenreichtum dieses Landes. Im Süden die Schäreninseln, im Südwesten die langen weissen Sandstrände, im Osten die kilometerlangen Fjorde und im Landesinneren die Hochplatons und die teilweise sehr wenig besiedelten und deshalb naturbelassenen Täler.


Wir sind sowohl im Juni 2015 als auch im Juli 2018 durch Fjordnorwegen gereist und haben euch mit diesen Erfahrungen die folgende Reise zusammengestellt.



Wir haben die Fährüberfahrt über die Nordsee von Hirtshals, Dänemark, nach Kristiansand gewählt, um die Norwegentour ganz im Süden zu starten.

 

Mandal


Unser erster Halt mit Übernachtung ist Mandal, eine malerische Kleinstadt im südlichsten Norwegen. Wenn man vom Fährhafen in Kristiansand auf der Küstenstrasse Richtung Südwesten fährt, erreicht man Mandal in ca. 45 Minuten.

Das Stadtzentrum besticht mit seinen weissen Holzhäusern, die typisch sind für diese Region. Die autofreie Ladengasse und auch der Hafen von Mandal mit seiner grossen Fussgängerbrücke zum Kulturhaus auf der anderen Seite des Flusses Marna, der hier ins Meer mündet, verbreiten Ferienstimmung.

In Mandal befindet sich auch ein Campingplatz direkt beim langen Badestrand Sjøsanden. In nächster Umgebung gibt es fast unzählige kleine Inseln im Meer und überall Sandstrände, die bei windstillem Wetter zum Baden und Sonnenbaden einladen.


Als Ausflugsziel in der Nähe von Mandal ist ein Besuch auf der Halbinsel Lindesnes zu empfehlen. Sie bildet den südlichsten Festlandspunkt Norwegens. Hier steht Norwegens ältester Leuchtturm, Lindesnes Fyr.

In dieser Gegend ist auch das bekannte und erste Unterwasserrestaurant Under.

 

Borestrand


Eine abwechslungsreiche Weiterfahrt steht bevor: Über die Strasse 444 entlang der Küste gelangen wir zu unserem nächsten Stopp, dem Borestrand, einem der schönsten Strände Norwegens. Der Strand ist beliebt bei Wandern und Surfern, zudem ist hier auch Kitesurfen erlaubt.

Hinter den Dünen des Borestrands befindet sich ein kleiner und sehr einfacher Campingplatz. Übernachtet haben wir dort allerdings nicht. Wir haben einige Zeit am Strand verbracht, uns danach aber entschieden, den Abend und die Nacht an einem kleinen See im Hinterland zu verbringen.

In der Nähe Oltedals, am Oltedalsvatnet, haben wir einen sehr schönen Übernachtungsplatz gefunden. Hier gibt es zahlreiche verschieden Möglichkeiten, direkt am See zu stehen. Die Sicht über den See ist grossartig und das klare Wasser ist einladend für einige erfrischende, aber wohltuende Schwimmzüge im See.


Am nächsten Morgent ist von hier aus die Weiterfahrt zum Fährhafen in Lauvvik, mit 15 Minuten Autofahrt, nicht mehr weit. Nach der Überquerung des Høgsfjorden führt von Oanes dann eine Strasse zum Ausgangspunkt der vermutlich bekanntesten Wanderung in Norwegen; zum Preikestolen.

 

Preikestolen


Die Wanderung zum Predigerstuhl und zurück dauert ca. 4 Stunden und geht über 8 Kilometer und 500 Höhenmeter bis zum Felsvorsprung hoch über dem Lysefjord.

Die Strecke ist nicht zu anstrengend und bei trockenem Wetter relativ einfach zu bewerkstelligen. Gutes Schuhwerk und eine warme Jacke sollten aber unbedingt auch im Sommer mitgenommen werden. Teilweise ist die Strecke ziemlich rutschig und beim letzten Teil der Wanderung, kurz vor der Felskanzel, kann es auch sehr windig und kalt werden.

Weil wir die Parkgebühren von 250 NOK beim Parkplatz am Startpunkt der Wanderung sparen wollten, haben wir uns bereits vor der Wanderung beim nahegelegenen Preikestolen Camping für die Übernachtung installiert. Geplant war, mit dem öffentlichen Bus vom Campingplatz zum Preikestolen Parkplatz zu fahren. Da wir den Bus aber leider knapp verpasst haben, mussten wir die 4 Kilometer bis zum offiziellen Start der Wanderung zu Fuss zurücklegen. Dadurch verlängerte sich unsere Wander-Tour natürlich entsprechend. Die Strecke führt hauptsächlich eine Strasse entlang und ist nicht wirklich empfehlenswert. Wir würden das auf jeden Fall nicht noch einmal so machen. Es lohnt sich also, den Busfahrplan rechtzeitig zu studieren.



Stavanger


Am nächsten Morgen konnten wir die Aufbruchstimmung auf dem Campingplatz beobachten: Die meisten Camper packen hier schon frühmorgens ihr Nachtlager zusammen, um in neue Abenteuer aufzubrechen. Auch wir liessen uns anstecken und verliessen den Platz schon weit vor dem Mittag, um den Tag in Stavanger zu verbringen.

Stavanger ist die viertgrösste Stadt Norwegens und liegt in der Provinz Rogaland. Das Zentrum liegt östlich des Hafens und lädt zum Shoppen und Verweilen ein. Nicht verpassen sollte man die Øvre Holmegate, die "bunte Strasse", in der sämtliche Häuser bemalt sind und in der es zahlreiche Cafés und kleine Läden gibt.

Einen Besuch wert ist auch das "alte" Stadatzentrum von Stavanger, Gamle Stavanger, mit seinen weissen Holzhäusern aus dem 18 Jahrhundert, das sich westlich des Hafens befindet.


 

Kjeragbolten


Trotz der zahlreichen schönen Eindrücke des norwegischen Stadtlebens, zog es uns nach unserem Abstecher nach Stavanger wieder zurück in die Natur, und zwar ganz nach hinten, an das Ende des Lysefjords. Hier befindet sich auch eine der bekanntesten und spektakulärsten Wanderrouten Südnorwegens; die Wanderung zum Kjeragbolten sicherlich ein Highlight jeder Norwegen-Reise. Für die Wanderung zum Kjerabolten müssen ca. 6 Stunden eingerechnet werden. Die Strecke ist mit 11 Kilometern Länge und gut 800 Metern Höhenunterschied etwas anspruchsvoller. Der Weg ist zwar gut ausgeschildert, teilweise aber sehr steil, führt über blanke Felsen und ist stellenweise nur mithilfe der am Felsen befestigten Stahlseile zu bezwingen. Höhepunkt und Ziel der Wanderung ist der Kjeragbolten, ein Monolith aus der Eiszeit, der zwischen zwei Felswänden eingeklemmt ist und sich knapp 1'000 Meter über dem Fjord befindet. Ihr könnt es auf dem Bild zwar nicht sehen, aber meine Knie haben schon etwas gezittert, als ich auf dem Kjeragbolten gestanden bin.



Übernachtet haben wir irgendwo im Fjell zwischen Lysebotn und Sirdal in der Nähe eines kleinen Sees, dem Stora Bjødnsivatnet. Es gibt in dieser Gegend zahlreiche Parkbuchten, die sich wunderbar für eine Übernachtung vor oder nach der Wanderung zum Kjeragbolten eignen. Hier war (ausser zahlreichen Schafen) weit und breit niemand anzutreffen.

 

Setesdal


Im nördlichen Teil des Setesdal staut sich der Fluss Otra immer wieder zu natürlichen kleinen Seen mit nur leichter Strömung. Hier lässt es sich wunderbar entspannen und den Tag mit Lesen, Schwimmen oder Paddeln verbringen. Hervorragend dafür geeignet ist der Stellplatz Sanden Såre Bobilpark, auf welchem wir mitten in der Natur und direkt am Fluss zwei Tage und Nächte verbracht haben.



 

Hardangerfjord


Der Hardangerfjord ist bekannt für seine Outdoor-Abenteuer und Top-Sehenswürdigkeiten wie die Trolltunga, den Vøringsfossen oder die vier fantastischen Wasserfälle im Husedalen. Die Wanderung zu den vier Wasserfällen gilt als eine der schönsten Wanderungen Norwegens, weshalb wir sie uns nicht entgehen lassen wollten. Die Strecke führt entlang des Flusses Kinso bis hoch in die Hardangervidda. Wir haben für den gesamten Weg (hin und zurück) ca. 5 Stunden benötigt. Die Stecke bis zur Trolltunga hätte uns zwar auch sehr gereizt, war uns mit einer Dauer von 10 bis 12 Stunden dann aber doch etwas zu lange. Vielleicht nehmen wir die Wanderung dann bei unserem nächsten Besuch in Norwegen in Angriff.




Die Region Hardangerfjord ist neben ihrer wilden und atemberaubenden Natur zudem bekannt für ihre Tausenden von Apfelbäumen. Der Cider von hier soll weltbekannt und einer der besten sein. Probiert haben wir ihn leider nicht, dafür haben wir mitten in den Apfelplantagen in Ringøy, auf einem kleinen und sehr einfachen Campingplatz direkt am Wasser, eine Nacht verbracht.


Entspannt und gut ausgeruht ging es dann am nächsten Tag weiter zum Vøringsfossen. Der Wasserfall mit einer Höhe von 182 Metern ist eine beliebte Sehenswürdigkeit Norwegens. Es lohnt sich definitiv, hier einen kurzen Stopp einzulegen. Denn von den eigens dafür installierten Aussichtsplattformen beim Fossli Hotel lässt sich hervorragend beobachten, wie die riesigen Wassermassen des Vøringsfossen hinunter ins Måbødal stürzen.


 

Wie geht's weiter – Stadt oder Land?


Magst du lieber Stadt oder Land? Wir finden: Beides hat seinen Reiz.

Nach dem Hardangerfjord steht man vor der Wahl: Entweder man nimmt die Strecke Richtung Westen nach Bergen oder den Weg entlang der Hardangervidda. Da wir zwei Mal durchs Fjordland gereist sind, haben wir uns einmal für einen Abstecher nach Bergen und das andere Mal für die Strecke entlang der Hardangervidda entschieden.


Bergen


Bergen hat einiges zu bieten und ist als zweitgrösste Stadt unbedingt einen Besuch wert. Im Hafenviertel Bryggen stehen direkt an der alten Landungsbrücke diese bunten Holzhäuser, die den Hansen-Kaufleuten früher als Wohnhäuser dienten. Nicht weit davon entfernt befindet sich die Station der Fløibane. Die Standseilbahn führt auf den 320 Meter hohen Fløyen, einer der sieben Hausbergen von Bergen. Die Fjordhauptstadt lässt sich von hier oben wunderbar überblicken.

Wir haben bei unserem Besuch in Bergen ausserhalb der Stadt auf dem Camping Lone übernachtet. Die Stellplätze liegen am Haukelandsvannet und bieten einen schönen Blick über das Wasser in die Hügellandschaft hinein.


Hardangervidda – Aurlandsdalen


Entscheidet man sich gegen die Fahrt nach Bergen, gibt es auch die Möglichkeit weiter Richtung Osten zu fahren, entlang der Hardangervidda, der grössten Hochebene Europas. Mit etwas Glück sind hier oben wilde Rentiere und zahlreiche andere Tiere zu sehen.


Im nächsten Tal auf der anderen Seite der Hardangervidda, in der Nähe des Bergdorfes Sudndalen, haben wir einen schönen Übernachtungsplatz mitten in der Natur und direkt am Fluss Storåne gefunden (nahe der Bushaltestelle Grytebrua).


Das Tal bietet zahlreiche Möglichkeiten, die faszinierende Natur entdecken zu können. Auch wir haben uns für eine kurze Wanderung in das Fjell entschieden und sind am Ende des Tals kurz vor dem Geiteryggentunnel hoch zum Geiteryggvatnet gelaufen. Oben angekommen belohnt ein schöner Blick über den Gebirgskamm. Die verschiedenen Felsbrocken, die hier überall herumstehen, eignen sich hervorragend als Picknickplatz. Es gibt auch ein kleines Gastronomieangebot in der kleinen Berghütte am See. Für diese kurze Wanderung müssen ca. 2 Stunden eingerechnet werden.


Nach der Wanderung geht die Fahrt weiter durch den Geiteryggentunnel. Am anderen Ende des Tunnels öffnet sich dann der Blick ins das wilde Aurlandsdalen, das wegen seiner reichen Flora und Fauna vor allem bei Wandern beliebt ist. Wir haben uns allerdings gegen einen Aufenthalt entschieden und sind direkt via Lærdalstunnel, dem längsten Strassentunnel der Welt (24.5 Kilometer), zum Sognefjord weitergefahren.

 

Sognefjord


Wählt man statt der Route über die Hardangervidda einen Abstecher nach Bergen führt die Route zum Sognefjord zunächst nach Voss und dann weiter auf der Landstrasse 13 von Vinge über das Vikafjell in die Region des Sognefjord. Der Weg führt über einige Serpentinenkurven entlang des Wasserfalls Sendefossen: Eine wirklich schöne Strecke, um den um den Sognefjord zu erreichen.


Auf der nördlichen Seite des Fjells steht in Vik eine sehr gut erhalte Stabkirche aus dem Jahr 1140. Die Stabkirche Hopperstad gehört zu den ältesten noch existierenden Stabkirchen in Norwegen. Es lohnt sich, hier einen kurzen Zwischenhalt einzulegen, um sich die Kirche und ihre Architektur genauer anzusehen.


Nur wenige Minuten nach diesem Halt sind wir am Sognefjord angelangt. Der Sognefjord ist mit 204 Kilometern der längste und mit einer Tiefe von über 1'300 Metern gleichzeitig der tiefste Fjord Europas. Wir haben am Sognefjord auf dem Kjørnes Camping übernachtet. Der Platz liegt direkt am Wasser und bietet eine perfekte Sicht über den Sognefjord.


 

Briksdalsbreen


Der Gletscher Briksdalsbreen ist ein Seitenarm des grössten europäischen Festlandgletschers Jostedalsbreen. Sein Eis ist bis zu 400 Meter dick und sein höchster Punkt liegt etwa 1'900 Meter über dem Meer. Zum Gletscher gelangt man über einen ca. 3 Kilometer langen, gut beschilderten Wanderweg. Startpunkt ist der Parkplatz Briksdal. Die Tour ist relativ leicht und auch für Familien gut geeignet. Hin und zurück dauert die Wanderung knapp zwei Stunden.


Nur wenige Kilometer unterhalb des Gletschers, am See Oldevatnet, befindet sich ein kleiner Campinplatz. Die meisten Stellplätze sind direkt am Wasser und bieten einen guten Ausblick über den See ins Oldental hinein bis zum Gletscher.



Von hier aus ging unser Roadtrip weiter zur Aussichtsplattform Dalsnibba auf 1'500 Metern Höhe über Meer. Gemäss Beschreibung im Reiseführer muss die Aussicht in die umliegenden Berggipfel und hinunter in dem zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörigen Fjord, der Geirangerfjord, umwerfend sein. Bei unserem Besuch hier oben waren die Wolken aber leider sehr dicht und die Weitsicht war dadurch ziemlich beschränkt. Aus diesem Grund gönnten wir uns nach dem Abstecher auf die Aussichtsplattform eine etwas überteuerte Fährfahrt durch den Fjord, um die zahlreichen, bis zu 250 Meter hohen Wasserfälle und die hochaufsteigenden Gipfel von unten zu betrachten.

 

Nach der eindrucksvollen Fährfahrt durch den Geirangerfjord, besuchten wir die vom Jugendstil geprägte Stadt Ålesund, die nach einem Grossbrand im Jahr 1904 nahezu komplett neu erstellt wurde. Vom Berg Aksla aus, den man zu Fuss über eine Treppe mit 418 Stufen, direkt aus dem Zentrum gut erreicht, bietet sich ein hervorragender Panoramablick über die Stadt und über die zahlreichen Inseln ins offene Meer hinaus.


Für eine Übernachtung stellt die Stadt Ålesund einen einfachen Stellplatz auf einer Asphaltfläche zur Verfügung. Wer einen Parkplatz direkt am Wasser erwischt, wird zudem mit bester sich über das Meer belohnt. Vielleicht ist es nicht der richtige Ort, um den Grill aufzubauen, das ist hier aber auch nicht nötig. Nur wenige Gehminuten vom Stellplatz entfernt befinden sich einige Restaurants.


 

Atlantic Road


Von Ålesund geht unsere Reise weiter nach Molde und von dort aus auf der Strasse 64, der Atlantic Road, entlang des Atlantiks Richtung Norden nach Kristiansund. Die Strecke führt durch schönste Küstenabschnitte, über zahlreiche Brücken und einige Inseln, bis sie wieder Festland erreicht: Eine spektakuläre Routenführung mit schönster Aussicht, die sich auf jeden Fall lohnt.

 

Kristiansund bildete den nördlichsten Punkt auf unserer Reise durch das Fjordland. Für die Rückreise haben wir uns für eine Route durch das Landesinnere entschieden. Hier lohnt es sich, eine Übernachtung beim Rondane Nationalpark und eine in der Hauptstadt Oslo einplanen.


Wir hoffen, dir hat unser Reisebericht über Norwegens Fjordland gefallen.

Demnächst werden wir auch unsere weiteren Skandinavien-Touren hier hochladen:


Nord-Norwegen (Trondheim zum Nordkap)

Lappland und Wildmarksvägen (Nordschweden bis Oslo)

Südschweden (Oslo bis Kopenhagen)






Sardinien hat uns auf sehr viele Arten überrascht. Es waren aber insbesondere die weiten und teilweise fast unberührten Landschaften, die uns auf unserer Reise tief beeindruckt haben. Wir sind im September 2020 während zwei Wochen einmal rund um die Insel gefahren. In der Nebensaison ist ein freies Übernachten in fast allen Gegenden von Sardinien problemlos möglich. Das kam uns auf dieser Reise in Zeiten der Coronakrise natürlich sehr entgegen. Denn Ansammlungen von Menschen wollten wir soweit als möglich vermeiden. Bis auf die Fährüberfahrt ist uns das auch ganz gut geglückt.


Spiaggia di Rena Majori

Reiseübersicht


Unsere Reise startete frühmorgens am Fährhafen von Golfo Aranci. Zunächst sind wir entlang der Costa Smeralda, mit einem kurzen Stopp in Palau, nach Santa Teresa gefahren. Mit einem "coffee to go" aus der Altstadt von Santa Teresa führte uns die Strasse schliesslich der Küste entlang Richtung Westen.

Sardinien

Schon nach wenigen Kilometern entdeckten wir den weissen Strand von Rena Majori. Gleichzeitig mit uns ist auch die Dorfpolizei eingetroffen. So haben wir erfahren, dass das Übernachten im Camper hier geduldet wird. Wir sind deshalb gleich den ganzen Tag und eine Nacht hier geblieben.


C: 3. Spot Argentiera

D: 4. Spot Torre Argentina

E: 5. Spot Costa Verde

F: 6. Spot Capo Ferrato

G: 7. Spot Gala Conone

I: 9. Spot San Teodoro


 

Spiaggia di Rena Majori


Eigentlich wollten wir am Strand von Rena Majori nur etwas essen und kurz ins Wasser springen. Da es uns hier aber vom ersten Augenblick an sehr gut gefallen hat und wir nach einem kurzen Gespräch mit der Polizei und anderen Camperreisenden erfahren haben, dass eine Übernachtung auf dem Parkplatz erlaubt ist, haben wir uns spontan entschieden hierzubleiben. Die einzige Voraussetzung war das Einhalten gewisser Regeln: Das bedeutet, dass tagsüber kein Campingverhalten ersichtlich sein durfte. Markise und Stühle mussten also drinbleiben. Das hat uns aber überhaupt nicht gestört. So sind wir geblieben und haben die Zeit im warmen Meerwasser und am Strand mit Baden und Lesen verbracht. Eigentlich der perfekte Einstieg in die Ferien. Fast wie geplant.


 


Am nächsten Morgen sind wir nach einem gemütlichen Start in den Tag kurz vor Mittag aufgebrochen, um weiter entlang der Küste die Landschaften zu erkunden.

Für unsere nächste Übernachtung sind wir Valledoria angefahren. Am Strand von Maragnani haben wir einen offiziellen Stellplatz gefunden, an dem wir unseren Frischwassertank füllen und unser Schmutzwasser entsorgen konnten.

Nach dem Freistehen in der Nacht zuvor mussten wir uns allerdings erstmal wieder an die parzellierten Plätze gewöhnen. Die Aussicht über das Meer und die Möglichkeit, bei 30 Grad Sonnenwetter die Markise auszufahren, haben uns die parzellierten Plätze aber ziemlich schnell vergessen lassen.



Durch die spontane Entscheidung Sardinien anzufahren, nutzten wir diesen Halt auch, um unsere Reise in groben Zügen zu planen. Obwohl Sardinien schon länger auf unser Bucket List stand, haben wir in diesem Jahr eigentlich nicht damit gerechnet, die Insel besuchen zu können. Da kurz vor unserem Reisestart die Coronafälle auf Sardinien sanken und auch kein negativer Corona-Test mehr notwendig war, haben wir uns kurzfristig entschlossen, trotzdem nach Sardinien zu reisen.

 

Argentiera


An der Küste bei Argentiera hat es uns besonders gut gefallen. Die besten Argumente für diesen Küstenabschnitt sind die weitläufigen Landschaften sowie die fehlende Zivilisation. Von hier führen auch diverse Wanderwege durch hügeliges Gebiet entlang der Küste an einsame Strände. Hier ist nichts und niemand, ausser vielleicht einigen wenigen Camper, die ebenfalls wie wir, die schönsten Stellplätze finden.

Die Zeit hier haben wir sehr genossen. Auf unserer Weiterreise haben wir oft davon gesprochen, noch einmal hierhin zurückzukommen. Schlussendlich hat die Zeit dafür dann aber bis zur Rückfahrt der gebuchten Fähre nicht ausgereicht. Zudem haben uns auch andere Küstenabschnitte gut gefallen, sodass es am Schluss dann gar nicht so schlimm war, dass wir nicht hierher zurückkehren konnten.


 

Torre Argentina


Unsere heutige Fahrt führte uns von Argentiera Richtung Süden, entlang der Küste vorbei an Alghero bis kurz vor die Stadt Bosa. In unserem Reiseführer haben wir gelesen, dass Alghero die schönste Stadt auf Sardinien sei. Aus diesem Grund haben wir hier auch kurz angehalten. Die Altstadt Algheros gehört auf jeden Fall zu den schöneren städtischen Orten, die wir auf Sardinien gesehen haben. Gegen die wunderschönen Landschaften auf Sardinien kommt aber auch Alghero nicht an. Sardinien besticht insbesondere durch seine Natur. Die Dörfer und Städte belegen hier klar die hinteren Plätze. Das war zumindest unser Eindruck. Wir müssen an dieser Stelle aber auch zugeben, dass wir nur sehr wenig Zeit in besiedelten Gebieten verbracht haben.

Wenige Kilometer vor Bosa, beim Torre Argentina, haben wir ein wunderbares Stück Land entdeckt. Es befindet sich im Privatbesitz. Das Befahren kostet fünf Euro, wenn man über Nacht bleiben will zehn. Einen Camper-Service gibt es nicht.



Auf unserer Reiseroute passierten wir südlich von Bosa einige alte Dörfer, eingebettet zwischen Wäldern, Hügeln und Flüssen. Leider haben wir in dieser Gegend nicht viel Zeit verbracht. Diese Landschaften und Küsten möchten wir bei einem nächsten Besuch auf Sardinien aber sicher noch genauer erkunden. Reist man von diesem Gebiet noch weiter Richtung Süden, kommt man bald an Oristano vorbei. In den Sumpfgebieten nahe der Stadt, konnten wir unzählige Flamingos beobachten.

Hier lohnt sich auch ein kurzer Zwischenhalt auf der Halbinsel Sinis.

 

Costa Verde


Wir sind über eine kurvenreiche Strasse durch eine wunderschöne Bergwelt an die Costa Verde gelangt. Die Fahrt durch diese Bergkette ist sehr empfehlenswert. Wer Zeit hat, kann hier auch gut einen Stopp für eine kurze Wanderung einlegen. Als wir unterwegs waren, sind allerdings sehr starke Winde über die Insel gezogen, was uns nicht wirklich zu einem Halt oder einem Spaziergang eingeladen hat. Aber auch von der Strasse, aus dem Autofenster hinaus, ist die Sicht auf das fantastische Naturpanorama atemberaubend.

Die Costa Verde ist wunderschön und besticht mit ihren hohen Dünen, langen Sandstränden und natürlich der üppigen, grünen Vegetation. Übernachtungsmöglichkeiten für Camper gibt es hier einige. Wir haben unseren heutigen Schlafplatz am Ende eines Weges zwischen den Dünen und Büschen in der Talsohle vom Rio Piscinas gefunden: Ein ruhiger und vor allem windstiller Ort.

Von der Costa Verde führt eine teilweise unbefestigte Strasse entlang der Küste. Diese kann je nach Wetter aber etwas abenteuerlich sein, da der Weg an zwei Stellen durch einen Fluss führt, der bei Regenwetter ziemlich ansteigen kann.



 

Capo Ferrato


Von der Costa Verde aus sind wir quer über die Insel an einen der südlichsten Punkte der Ostküste von Sardinien gefahren: nach Capo Ferrato.

Die Südküste haben wir dadurch komplett ausgelassen. Wir haben uns dazu entschieden, weil wir von verschiedenen Personen gehört haben, dass es im Süden schwierig sei, geeignete Plätze zum Übernachten zu finden. Der Entschluss kam aber vor allem daher, weil schon die Hälfte unserer Reisezeit vorüber war und wir für die Ostküste noch genügend Zeit haben wollten. Sollten wir durch das Auslassen der Südküste aber eine falsche Entscheidung getroffen haben, könnt ihr uns das gerne in den Kommentaren mitteilen. Natürlich sind auch Tipps herzlich willkommen.

Unterwegs zum Capo Ferrato haben wir an einigen Aussichtspunkten und Dörfern in der Bergwelt des südlichen Sardiniens Halt gemacht und sind so nach ca. zwei bis drei Stunden Fahrt an der Costa Rei angekommen. Am nördlichsten Punkt des über zehn Kilometer langen Sandstrands befindet sich das Capo Ferrato. Die felsige Hügellandschaft ragt hier weit ins Meer hinaus. Verschiedene Wanderwege und unbefestigte Strassen führen zu kleinen Sandstränden wie z.B. dem Spiaggia Cala Sa Figuo oder zu kleinen Sehenswürdigkeiten wie dem alten Turm Torre Capo Ferrato o Montiferru mit seiner grossartigen Aussicht oder dem Leuchtturm von Capo Ferrato, der sich ganz östlich auf der Landspitze befindet.

Wir haben in einer Sackgasse, an einer kleinen Einbuchtung am Weg einen Übernachtungsplatz direkt am Meer gefunden. Der Blick aus dem Bus über das Wasser war einfach traumhaft. Vom Rauschen der Wellen und den ersten Sonnenstrahlen geweckt zu werden – so muss sich Ferien anfühlen.



Auf der Weiterfahrt Richtung Norden entlang der Küste sind wir an zahlreichen schönen Stränden vorbeigekommen. Aufgrund der knappen Zeit, die uns noch auf der Insel blieb, entschieden wir uns aber, hier keinen zusätzlichen Stopp für eine Übernachtung einzulegen, sondern Höhe zu gewinnen, um im nördlicheren Sardinien nochmals einige Tage verbringen zu können.

 

Cala Gonone


Erneut haben starke Winde unsere Reisepläne durchkreuzt. Eigentlich hatten wir geplant, auf dem Passo Genna Silana zu übernachten und am nächsten Morgen direkt von dort in die Schlucht von Gorropu abzusteigen. Die sturmartigen Böen auf dem Pass haben uns allerdings dazu bewogen nach Cala Gonone weiterzufahren, um dort im Windschatten der Berge und einiger Bäume auf einem offiziellen Stellplatz zu übernachten. Dies ermöglichte uns dann aber auch gleich, unseren Schmutzwassertank und die Chemietoilette zu entleeren, sodass wir uns bis zum Ende der Ferien nicht mehr darum kümmern müssen.


Spiaggia di Cala Fuili

Die Gola di Gorropu wollten wir aber auf keinen Fall verpassen. Deshalb haben wir uns früh am nächsten Morgen auf den Weg zur Schlucht im Supramonte-Gebirge gemacht. Zur Gola di Gorropu führen zwei Wanderwege: Ein anspruchsvollerer, der am Passo Genna Silana startet, und ein etwas leichterer, der bei der Ponte S’Abba Arva beginnt. Wir haben uns – entgegen unseres ersten Plans – für die zweite Variante entschieden und sind den Fluss Riu Flumineddu entlang aufwärts zur Gola di Gorropu gewandert. Nach ca. eineinhalb Stunden haben wir den Eingang der Schlucht erreicht. Der Eintritt kostet fünf Euro und man erhält einige wissenswerte Informationen zur Schlucht, bevor man sie selbstständig erkunden kann. Die Schlucht ist sehenswert. Empfehlenswert sind auch die zahlreichen Badegumpen vor dem Eingang der Schlucht, in denen man sich wunderbar abkühlen kann.


 

S'Ena e Sa Chitta


Für die letzten Tage auf Sardinien suchten wir nach einem Platz direkt am Meer, der möglichst wenig belebt sein sollte. Diesen haben wir nahe des um diese Jahreszeit fast ausgestorbenen Feriendorfes S'Ena e Sa Chitta gefunden: Ein wunderschöner Fleck inmitten der Natur mit ausgedehnten Pinienwäldern und einem weitläufigen Kieselstrand. In wenigen Gehminuten Richtung Süden, gelangt man von hier zudem zum weissen Strand von Capo Comino mit seinem türkisblauen Wasser, der dem Paradies schon ziemlich nahe kommt.



 

San Teodoro


Der Strand südlich von San Teodoro bildete der letzte Halt auf unserer Reise. Die Gegend ist in der Hauptsaison ziemlich belebt und selbst im Herbst noch relativ gut besucht. Wir haben hier deutlich mehr Touristen angetroffen als an den anderen Orten der Insel, die wir angefahren haben. Trotzdem lohnt sich ein Aufenthalt in der Gemeinde San Teodoro auf jeden Fall, insbesondere auch wegen der wunderschönen Strände mit dem kristallklaren Wasser.

Sardinien hat uns auf zahlreiche Art und Weise begeistert. Der Abschied fiel uns entsprechend schwer; wir hätten gerne noch viele weitere Tage hier verbracht. Die weiten, wunderschönen und vielfältigen Landschaften und die langen, oft menschenleeren Küsten machen das Reisen auf Sardinien einfach wundervoll.


Wir hoffen, dass es auch weiterhin möglich bleibt, inmitten der Natur, abseits der Zivilisation zu übernachten. Denn diese Art zu reisen ist einfach die schönste. Bitte nehmt deshalb euren Abfall immer mit und verzichtet darauf den halben Hausrat ums Auto zu verteilen. So wird hoffentlich das freie Übernachten in Sardinien auch weiterhin akzeptiert bleiben.


 

Fotogallerie



Bild 3: Argentiera

Bild 5: Oristano

Bild 6: Costa Verde

Bild 7: Capo Ferrato

Bild 9: San Teodoro

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