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Nordnorwegen

Skandinavien gehört zu unseren liebsten Reisezielen. Insbesondere Norwegen hat es uns angetan, weshalb wir schon einige Male nach Norwegen gereist und verschiedene Touren durch das Land unternommen haben.

In diesem Reisebericht möchten wir nahtlos anschliessen an den Bericht über Fjord Norwegen.



Diese Reiseroute führt von der Stadt Trondheim, der Küste nach bis zum nördlichsten Punkt Skandinaviens, der auf der Strasse zu erreichen ist; das Nordkap.


Wir sind im Juni 2016 und Juli 2017 durch Nordnorwegen gereist. Mit diesen Erfahrungen haben wir diese Reise zusammengestellt.



 


Trondheim


Der Start der Route ist Trondheim. Wir erreichten die Stadt am frühen Abend und fanden nahe des Stadtzentrums, in der Nähe des Doms, schnell einen geeigneten Parkplatz für den Van. Zu Fuss sind wir durch die Altstadt gelaufen auf der Suche nach einem schönen Restaurant. Nach dem Essen wählten wir den Rückweg zum Camper entlang des Flusses "Nidelavas", um die alten Speicher von Trondheim zu besichtigen. Ein schöner Ausblick ergibt sich von der Historischen Brücke "Gamle Byro"aus.

Wir wollten noch am selben Abend wieder aus der Stadt fahren und daher entschieden wir uns noch einige Kilometer nördlicher zu fahren, um die Grossstadt weit hinter uns zu lassen. Übernachtet haben wir diese Nacht, nördlich von Trondheim, auf dem Leavanger Camping.


 

Kystriksveien


Der Kystriksveien (Fv17) ist eine der schönsten Küstenstrassen der Welt. Die Route führt von Steinkjer entlang der Küste über den Polarkreis bis nach Bodo. Eine Strecke entlang verschiedener Sehenswürdigkeiten und mit atemberaubenden Ausblicken in die Landschaften, diverse Fjorde und Inseln. Die Strecke hat eine Länge von mehr als 650km, zudem werden sechs Fährüberfahrten passiert. Das erste Anfahrtsziel unseres Reiseplans befand sich zwischen der ersten und der zweiten Fährüberfahrt: Torghatten.



Torghatten


Dieser Berg ist bekannt für sein 35 Meter grosses Loch in seiner Mitte. Das Felsloch ist auf einem 1.2 km langen Wanderweg zu erreichen und befindet sich 250 Meter über Meer. Der Blick über die zahlreichen Inseln hinaus ins offene Meer bis zum Horizont ist atemberaubend von hier oben. Der Wanderweg führt durch das Loch auf die andere Seite und um dem Berg zurück zum Ausgangspunkt.

Es gibt auch eine andere und etwas längere Wanderung bis auf den Gipfel des Torghatten . Ein Campingplatz befindet sich direkt beim Einstieg in die Wanderrouten. Die Stellplätze sind nahe am Wasser und es gibt ein Restaurant mit bester Sicht über den Strand. Wir haben hier eine Nacht verbracht.



Esøya


Nach zwei weiteren Fährüberfahrten führt die Strecke vorbei an den Sieben Schwestern, eine Berggruppe mit Gipfeln um die 1.000 Meter, welche in einer Reihe stehen. Auf diesem Abschnitt ist definitiv die Reise das Ziel. Hinter jeder Kurve gibt es Neues zu bestaunen.

Auf der fünften und längsten Fährstrecke auf dieser Route wird der Polarkreis überquert. Ein Sehnsuchtszielziel, welches wir schon seit einigen Jahren erreichen wollten. Ab diesem Breitengrad geht die Sonne mindestens eine Nacht pro Jahr nicht unter.

Direkt beim Anlegesteg Forøy der 6. und nördlichsten Fährfahrt auf der Nv17 ist ein gut gelegener Campingplatz mit bester Aussicht. Wir sind am späten Nachmittag hier angekommen und spontan gleich geblieben. Im Anschluss an das Gelände des kleinen Campingplatzes ragt eine grosse grüne Landzunge in den Fjord. Mit reichlich Apéro im Rucksack sind wir sogleich losgezogen, um die schöne Landschaft zu erkunden. An der vordersten Front der Halbinsel mit freier Sicht aufs offene Meer haben wir auf einem Felsplaton einen perfekten Apéro-Platz gefunden. Von hier aus konnten wir sogar einen kleinen Walfisch beobachten wie er mehrmals gut sichtbar aus dem Wasser aufgetaucht ist.

Auf dem Rückweg zum Stellplatz beeindruckt der Ausblick hinein in den Fjord und in den Saltfjellet-Svartisen Nationalpark mit dem grossen Gletscher.



Salttraumen


Ein weiters Highlight auf diesem Streckenabschnitt ist der Salttraumen. Ein ca. 2,5 Kilometer langer Gezeitenstrom. Im Wechsel der Gezeiten strömen fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser zwischen dem Saltfjord am Meer und dem Skjerstadfjord im Inland hin und her. Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h werden erreicht. An seinem Rand entstehen gewaltige Strudel. Sie können einen Durchmesser von bis zu zehn Metern erreichen.



Hier, kurz vor dem Salttraumen suchten wir uns einen Übernachtungsplatz am Valnessee. Als wir hier angekommen sind, war es schon sehr spät, dafür lohnte sich dieser Halt um so mehr am morgen für ein Erfrischungsbad und danach eine ausgiebige Tour auf dem SUP.



 

Lofoten


Von Bodo aus führt eine Fähre in ca. 2 Stunden Überfahrt auf Moskenesøy, eine Insel im südlichen Teil der Lofoten. Hier lohnt sich ein Besuch des alten Fischerdorfes Å auf der Ostseite der Insel mit seinen gut 100 Einwohnern.



Auf der Weiterfahrt nach Norden führt die E10 über die Insel Flakstadoy auf die Insel Vestvågøy.

Es gibt auf dieser Strecke etliche Möglichkeiten für kürzere und längere Stops. Einer davon kann die Rainebringer-Wanderung sein mit ihrem fantastischen Ausblick vom Gipfel über die Inseln, oder weiter nördlich das kleine Fischerdorf Nussfjord. Auf jeden Fall lohnt sich die Strecke, denn auch die Ausblicke aus dem Auto sind sehr beeindruckend.


Hauklandstranda


Unsere erste Nacht auf den Lofoten verbrachten wir am weissen Sandstrand Haukeland.

Es gibt einige weitere sehr schöne Strände in diesem Küstenabschnitt. Die raue Küste auf der Westseite auf das offene Meer dürfen auf keinen Fall verpasst werden. Weisser Sand, türkisfarbenes Meer und die sattgrünen Gipfel, die fast senkrecht aus dem Wasser herausragen, sind sehr einladend. Eine Wanderung auf einen der Aussichtspunkte ist auch hier zu empfehlen. Die Strecke, zum Beispiel auf den Mannen, ist einfach zu bewältigen und belohnt mit einer guten Rundumsicht. Auch die Strecke entlang der Meeresküste ist empfehlenswert und lässt einen teilhaben an dieser grünen Landschaft und immer direkt nebenan das weite offene Meer. Uns sind auf dieser Küstenwanderung etliche Gruppen von Schafen begegnet.




Lyngvær


Unser zweiter Übernachtungsplatz auf den Lofoten haben wir auf der Insel Austvagsoya verbracht; die grösste Insel der Lofoten mit dem Hauptort Svolvaer, dem Fischerdorf Henningsvaer und dessen vermutlich weltbekannten Fussballplatz.




Hier auf diesem Campingplatz Lyngvær Lofoten sind wir zwei Tage geblieben, um mal wieder etwas zu entspannen und vor allem auch mal unsere Wäsche zu waschen. Die flachen Felsplatten ins Wasser laden hier herrlich zum Sonnenbaden ein und die Sicht entlang der zahlreichen Inseln der Lofoten ist von hier aus sehr schön direkt vom Stellplatz aus zu bewundern.

 

Westeralen


Die Inselgruppe der Westeralen ist nördlich angrenzend an die Lofoten und besticht mit weissen Sandstränden und spitzen Berggipfeln, die aus dem Wasser aufsteigen. Auf Westeralen konnten wir erstmals wilde Elche beobachten. Das ist ein schönes Erlebnis. Am Nordzipfel der Inselgruppe liegt die Ortschaft Andenes. Vom Hafen aus können verschiedene Walsafaris im offenen Meer gebucht werden. Als wir auf unserer Reise hier angekommen sind, waren leider bereits alle Schiffe ausgelaufen und wir mussten uns mit den Bildern des Walmuseums am Hafen zufrieden geben.



Wir verbrachten eine Nacht auf den Westeralen und übernachteten auf dem Stave Camping. Dieser lockte uns mit seinen Hot Pools mit freier Sicht über das Meer, die man zum privaten Gebrauch mieten kann. Die Hot Pools sind eine willkommene Abwechslung zum kalten Wasser im Meer. Die Wassertemperatur des arktischen Meeres sind eindeutig zu kalt, um lange darin zu verweilen und entspannen.



Senja


Von Andenes aus führte uns eine Fähre auf die nächste Insel, auf Senja.

Schöne Buchten und auch hier wieder Bergspitzen, die aus dem Wasser fast senkrecht in den Himmel ragen. Landschaftlich ähnelt Senja sehr den Westeralen. Senja haben wir hauptsächlich aus dem Auto heraus betrachtet. Das Wetter war leider an diesem Tag sehr wechselhaft und immer wieder fiel Regen, nur für kurze Zeit zeigte sich die Sonne für uns. Alms der Himmel sich dann definitiv ganz dunkelgrau verfärbte, suchten wir uns einen Stellplatz mit kostenlosen WLAN und guter Sicht über den Fjord auf dem Fjordbotn Camping; so kam nun zur Abwechslung mal eine Streamingserie zum Zug.



Am nächsten Morgen, bei sonnigem Wetter, ging die Reise bereits weiter für uns. Weiterhin konstant Richtung Nordkap, mit einer kurzen Fährfahrt auf die nächste Insel mit dem Namen Kvaløya.



Tromsø


Auf Kvaløya ist auch ein Teil der Stadt Tromsø gelegen, trotzdem ist die Insel grössten Teils nicht besiedelt und besticht mit ihrer schönen Natur und Abgeschiedenheit. Unser Übernachtungsplatz lag nur wenige 100 Meter vor der Brücke zur kleinen Ortschaft Sommarøy. Wir genossen hier den Abend und die Sonne am Strand mit Lesen. Erst spät, weit nach 22:00 Uhr, als sich eine Andeutung von Sonnenuntergang abzeichnete, bereiteten wir uns ein schwedisches Fondue zu, welches wir vor einigen Tagen in einem Lebensmittelladen entdeckt hatten.



Unserer nächstes Reiseziel, Tags darauf, war die Stadt Tromsø. An sich eine reizvolle Stadt und doch konnten wir uns nicht so ganz für sie begeistern. Wir wussten nicht so genau, was wir von ihr halten sollen. Vielleicht lag es auch am kalten Wind, der uns hier nicht sehr einladend begrüsst hatte, oder an den fast menschenleeren Gassen? Im Zentrum konnten wir allerdings unsere Lebensmittelvorräte wieder ganz auffüllen und auch noch zusätzliche warme Kleider kaufen. Die braucht es hier oben definitiv.



Hammerfest


Bereits am späten Nachmittag sind wir von Tromsø aus weiter auf unserem Roadtrip zu unserem nächsten Reiseziel aufgebrochen.

Wir wollten an diesem Abend noch weitern fahren, um möglichst tags darauf das Nordkap zu erreichen. Nach einigen Stunden fahrt sind wir am Aussichtsparkplatz Kvænangen angekommen. Nicht weit davon entfernt führt ein unbefestigter Weg von der Strasse ab, an dessen Ende wir einen guten Platz für eine Übernachtung fanden.

Am nächsten Morgen versuchten wir noch, die Gegend zu Fuss zu erkunden. Wir folgten einem Pfad, der aber leider bereits nach wenigen hundert Metern im Sumpf endete. So haben wir diese Spontanwanderung frühzeitig abgebrochen, um weiter zu fahren.

Am frühen Nachmittag erreichten wir die Stadt Hammerfest, die lange Zeit als die nördlichste Stadt Europas galt und heute noch mit dieser Bezeichnung wirbt. Vom Stadtkern aus führt ein Wanderpfad auf einen Aussichtspunkt. Hier genossen wir den den Ausblick über die Stadt und den Fjord mit einem einfachen Picknick.

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Nordkap


Ziel erreicht.

Durch eine Fahrt von einigen Stunden, vorbei an traumhaften Landschaften und vielen Rentierherden, erreichten wir am Abend das Nordkap.

Die Übernachtung auf einem Parkplatz direkt vor Ort ist kostenpflichtig und zu unserem Zeitpunkt auch sehr windig gewesen. Trotzdem haben wir uns entschieden, da zu übernachten, weil wir schon sehr müde von der langen Fahrt gewesen sind. Zudem hatten wir die Hoffnung, vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt oder am nächsten Morgen noch einen Ausblick mit weniger Wolken zu geniessen oder die Mitternachtssonne zu erblicken. Dies wurde uns dann aber leider erst eine Nacht später in Inari, Finnland, vergönnt.


 

Ein weiterer Skandinavien-Reisebericht vom Nordkap durch Lappland bis Oslo folgt hier bald.










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